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Apr 16 2016

Eintracht schießt sich frei

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Gommern l Wer vor dem Sonnabend noch nie eine Partie des SV Eintracht Gommern in der laufenden Sachsen-Anhalt-Liga-Saison gesehen hat, hätte vermuten können, dass die SVE-Handballer um die Tabellenspitze spielen.

Wenn man den Auftritt der Gastgeber gegen die Reserve des Dessau-Roßlauer HV gesehen hat, fragt man sich, warum die Sieben um Robert Kaese nicht schon die gesamte Saison so spielt wie beim 31:20 (14:11)-Erfolg. Besser spät als nie, wird sich wohl auch Gommerns Coach Dirk Heinrichs gedacht haben, immerhin hat seine Mannschaft mit dieser Gala-Vorstellung einen wichtigen Schritt hin zum Klassenerhalt gemacht.

Sindermann sehr stark

Egal, ob nun in der flexiblen, offensiven Deckung, die zwischen einem 3-3 und 5-1 variierte, oder im Spiel nach vorn, die Gastgeber zeigten sich von ihrer besten Seite. Dazu kam besonders in Hälfte zwei noch eine starke Leistung von Eintracht-Keeper Marcus Sindermann, der den Gästen vollends den Zahn zog. Und endlich lief auch in den eigenen Angriffen mal vieles rund. Ein Wurf von der Grundlinie am DRHV-Torhüter vorbei ins Gehäuse hätte noch vor einigen Wochen vielleicht nicht den Weg ins Tor gefunden. Doch Stephan Lindner glückte der Wurf und Robert Kaeses Schlusspunkt mit eingesprungener Pirouette zum 31:20 zeigte, wie sehr die Leichtigkeit in das Team zurückgekehrt war.

„Heute haben wir das gezeigt, was wir uns zu Anfang der Saison erhofft hatten. Angefangen mit der Torhüterleistung, über die Deckungsarbeit, unser Umkehrspiel bis hin zur Auftakthandlung unserer Angriffe, das hat heute einfach Spaß gemacht“, so ein sichtlich zufriedener Heinrichs.

Dabei schwante dem Gommeraner Coach noch vor der Partie Böses, als Hagen Sommerfeld die Erwärmung wegen eines Hexenschusses abbrechen musste. „Das war ein Déjà-vu, im Hinspiel hatte sich ja Sven Herrmann beim Warmmachen verletzt.“

Hausherren nicht in Panik

Doch der SV Eintracht steckte diesen Rückschlag weg und ging von Beginn an entschlossen zu Werke. So führten die Gastgeber bald mit 7:3. „Dessau-Roßlau hatte unglaubliche Probleme mit unserer aggressiven Deckung und unser Umkehrspiel hat super funktioniert. Leider haben wir in der ersten Hälfte rund 30 Prozent unserer Würfe liegen gelassen und die Gäste wieder ins Spiel gebracht.“ Doch mehr als der 10:10-Ausgleich war für die DRHV-Reserve nicht drin. Die Gastgeber gerieten aber anders als in manchen Spielen der Saison nicht in Panik und warfen bis zur Halbzeit eine 14:11-Führung heraus.

Aufbauend auf einer grandiosen Leistung von Sindermann, der immer wieder überragend parierte, baute der SVE die Führung auf 20:14 aus (42.). Bis zum 22:16 blieb der Abstand konstant, dann schalteten die Hausherren noch einen Gang höher, hatten nun Selbstvertrauen getankt und trafen aus fast allen Lagen. Ein 5:0-Lauf hatte die Heimsieben mit 26:16 in Front gebracht. Die Gäste reagierten mit einer Auszeit, doch die Partie war entschieden. Gommern ließ sich diesen wichtigen Erfolg nicht mehr nehmen, schraubte das Ergebnis nach oben und feierte nach der Schlusssirene verdient.

Trainer Heinrichs stellte daher auch stolz fest: „Alles, was wir als Stückwerk im Training einstudiert haben, haben wir heute zusammengefügt.“
Gommern: Sindermann, Hartung – Eckhardt (3), Einwiller, Sommerfeld, Rühl, Schäde (2), Böttcher (6), Kaffenberger (1), Kaese (6), Herrmann (8), Lindner (5)
Dessau-Roßlau II: Sincich, Alisch – Zimmermann (3), Kuhr, Wetteborn (4), Holtz (2), Schenke (2), Vollert (2), Tettlak, Lindner (7)
Siebenmeter: SVE 2/2 – 3/2 DRHV; Zeitstrafen: SVE 6 – 4 DRHV